Achim Robert Kirsch
Sie tanzen
Performative Multimediale Installation 12 Gestalten tanzen durch einen Raum. Sie werden projiziert von Beamern die wiederum bewegt werden. Auf Drehmotoren, auf dem Rücken von Staubsaugerrobotern oder wechselnd positioniert auf mobilen Sockeln werden sie durch den Raum gefahren. Nun Irrlichtern sie umher, treffen sich und trennen sich wieder, erscheinen vergrößert und verkleinert, manchmal verzerrt an den Wänden und in den baubedingten Kanten, Säulen und Vertiefungen des Raumes, je nach Stellung der umherwandernden kleinen Apparate und verschwinden auch schon mal in ihrer flüchtigen Imagination. Sie tanzen, jede für sich, wiederholen immer wieder ihr Bewegungsspiel, absurd, magisch, poetisch und manchmal kämpferisch und aggressiv. Und dann irgendwo im Raum scheinen sie aufeinander zu reagieren, aus der tänzerischen Isolation wird ein miteinander. Bewegung und Narration ergänzen sich und beginnen ein gemeinsames Spiel welches nur kurz verharrt bis sie von den Robotern wieder entführt werden um an einer anderen Stelle ihren Tanz fortzuführen. Begleitet wir die Szenerie durch eine 6 Kanal Sound Inszenierung. Ein musikalisches Motiv, unterschiedlich zeitlich gedehnt, wird auf 6 verschiedene Soundeinheiten aufeinandertreffen. So entstehen unendliche Kombinationen und Variationen eines Motivs. Sound und Bild erhalten somit den Charakter der situativen Einzigkeit. Der erlebbare Moment ist einzig und im Live Charakter unwiderholbar. In einem tänzerischen Dialog, der eine filmte die andere bei ihrem Tanz und umgekehrt, entstanden die Videosequenzen die Stina kurzhöfer und Achim Kirsch nutzten um daraus die hier gezeigten Tanz-Animationen zu entwickeln. Maskiert und verkleidet inszenierten sie sich in kurzen Bewegungsbildern um sie in hundert und tausendfach, einzeln gezeichneten und gemalten Bildern neu zu entfalten. Gestalten aus einer anderen Welt, halb Tier, halb Mensch, Fabel, Märchen oder Mythos. Irgendwoher, aus einer nicht definierbaren Welt, scheinen diese Geschöpfe hier auf, um gemeinsam zum Tanze zu bitten. Denn auch die physisch agierenden Roboter und Motoren nähern sich wie vertrauliche Wesen aus einer fremden Sphäre, scheinen Kontakt aufzunehmen, den die Besucher erwidern können, ehe sie, umgelenkt, ihre Richtung ändern. So werden die Besucher Mitspieler in einem faszinierenden (Tanz)Schauspiel.